Das Erste, was Menschen einfällt, wenn sie das Wort „Vitamine“ hören, sind wahrscheinlich die kleinen bunten Pillen in der Dose, die man mit dem oder nach dem Essen einnimmt. Warum? - Weil Oma das so gesagt hat - und Oma hat immer recht.
Durch das folgende Video lernt ihr die wichtigsten Vitamine kennen, die unser Körper braucht, und ihre Funktionsweise:
Das Video wurde von TED-Ed produziert.
Das Video wurde von TED-Ed produziert.
Wir wollen uns für einen Moment der wissenschaftlichen Definition bedienen und verstehen, was eigentlich Vitamine sind: Das ist jedes organische Material, das unser Körper für seine intakte Funktion benötigt, meistens in winzigen Mengen, und der Körper kann es nicht selber produzieren. Das heißt also, dass wir Vitamine von außen erhalten müssen, durch die Lebensmittel, zum Beispiel, die wir essen, oder durch Bakterien, die im Körper leben und für uns die Vitamine produzieren.
Leider haben die Vitamine, trotz ihrer Wichtigkeit, bei den meisten Leuten nicht ihren verdienten Ruhm erreicht. Der Grund ist einfach: Vitaminmangel ist heute rar, und geschieht nur in seltenen und extremen Situationen, wenn bestimmte Nahrungsmittel fehlen.
Das klassische und bekannte Beispiel sind die Salze. Früher, als die Schiffe die hauptsächlichen Verkehrsmittel für lange Strecken waren, verbrachten Seeleute (und natürlich Piraten) mehrere Monate und manchmal sogar Jahre auf dem offenen Meer. Auf ihrer Speisekarte standen immer nur Fische (und Rum bei den Piraten), und sie hatten nur selten eine Möglichkeit, zu Obst und Gemüse zu kommen. Deshalb litten viele Seeleute unter Skorbut, das von Mangel an Vitamin C verursacht wird, das der Körper hauptsächlich von Obst und Gemüse erhält.
Heute, je mehr das Bewusstsein um gesunde Ernährung zunimmt, und mit ihm die Anzahl der Vegetarier und Veganer, erhält das Thema Vitamine ein bisschen mehr Gewicht. Wir wollen also versuchen zu verstehen, welche Vitamine existieren, was ihre Funktion ist, und wie wir sie natürlich und nicht durch Pillen erhalten können.
Konsum und Aufnahme
Man kann die Vitamine in zwei Gruppen aufteilen, die sich durch die Art und Weise unterscheiden, wie die Vitamine in den Körper gelangen: wasserlösliche und öllösliche Vitamine. Die erste Gruppe der wasserlöslichen Vitamine umfasst das Vitamin C und die verschiedenen Varianten des Vitamins B. Das sie wasserlöslich sind, gelangen sie leicht in den Blutkreislauf, besonders wenn wir Obst und Gemüse essen.
Aber, wie man sagt: "Was leicht kommt, geht auch wieder leicht." Ihre leichte Aufnahme im Blut führt auch dazu, dass sie leicht durch die Nieren gespült werden, noch bevor der Körper sie aufgenommen hat. Deshalb müssen wir diese Vitamine täglich und in relativ großen Mengen konsumieren.
Die Gruppe der öllöslichen Vitamine umfasst die Vitamine K, A und E, die sich in fettreichen Lebensmitteln befinden, wie Milchprodukte und Öle. Da sie nicht wasserlöslich sind, ist ihr Transport im Blutkreislauf komplizierte und braucht eine Vermittlung in Form von besonderen Proteinen. Aber ihre fetthaltige ermöglicht es ihnen, länger im Körper zu bleiben, und so werden sie von diesem aufgenommen, und wir müssen sie nicht in großen Mengen täglich konsumieren.
Die Schlüsselfiguren
Um ihren Beitrag zu unserem Leben besser zu verstehen, wollen wir einige der wichtigsten und bekanntesten Vitamine beschreiben, ohne die unser Körper einfach nicht funktioniert.
Vitamin A (Retinol): Vitamin A ist wichtig für die Aufrechterhaltung von Schleimhautgewebe wie Bindegewebe und Hautgewebe, sowie von knöchernen Geweben wie die Skelettknochen und die Zähne. Es produziert auch die Netzhautpigmente und ist deshalb wichtig fürs Sehen. Man kann es in allen orangen Lebensmitteln finden: Mango, Karotten, Süßkartoffel usw.
Vitamin B: Es gibt acht verschiedene Arten von Vitamin B, die verschiedene Funktionen erfüllen. Die meisten helfen uns, Kalorien aus den Lebensmitteln zu gewinnen und sie in den Zellen zu benutzen. B1 und B2 (das auch unter dem Namen Riboflavin bekannt ist) sind Hilfsmoleküle, die die Aktivität vieler Proteine im Körper unterstützen. Beide nehmen wir durch Milchprodukte, Fleisch, Vollreis, Hülsenfrüchten, Hefe, Weizenkeime, Nüssen, Erdnüsse, Kerne (wie Kürbiskerne usw.) ein.
B3 (Niacin) unterstützt die Verdauung und das Funktionieren des Nervensystems, und wir finden es vor allem in inneren Organen von Fleisch- und Fischspeisen, vor allem in der Leber, außerdem in Eiern, Milchprodukten, Sesam, Vollkornprodukten, Nüssen, Hülsenfrüchten und Sprossen; B5, das sich vor allem in Gelée Royale, Süßkartoffeln, Kartoffeln, Zucchini, Karotten und Sonnenblumenkernen befindet, hilft beim Stoffwechsel von Nährstoffen und beim Aufbau von Aminosäuren – den Bausteinen aller Proteine, aus denen unser Körper besteht. Vitamin B12 (Cobalamin) können wir, zum Leidwesen der Vegetarier und Veganer, auf natürlich Weise nur durch den Fleischverzehr erhalten. Es ist notwendig zum Bau von DNA und RNA – unserem genetischen Material. Außerdem ermöglicht es, zusammen mit B9 (Folsäure), die Produktion der roten Blutkörperchen.
Vitamin C (Ascorbinsäure): Ein starkes Antioxidans, das uns vor Krankheiten schützt und die Alterung der Köperzellen, die von freien Radikalen geschädigt werden, verlangsamt. Außerdem brauchen wir Vitamin C, um ein Molekül namens Kollagen aufzubauen, das ein Hauptbestandteil in Bindegeweben ist, aus dem Sehnen, Knorpel, Haut und Knochen bestehen. Kollagenmangel erschwert die Heilung von von Verletzungen. Das Vitamin ist in einer Vielzahl von Lebensmitteln, die auf unserer täglichen Menükarte stehen, in großen Mengen vorhanden, darunter in roten Paprika, Tomaten, Zitrusfrüchten, grünem Gemüse und in Leber.
Vitamin D: ist ein wenig außergewöhnlich, im Vergleich mit den anderen Vitaminen, denn wir können es tatsächlich selber erzeugen, aber nur als Reaktion auf direkte Sonneneinstrahlung. Dieses Vitamin brauchen wir zum Aufbau von Knochen und Zähnen, da es die Aufnahme von Kalzium und Phosphor im Körper unterstützt. Es existiert auch in Fischen und Eiern, wenn ihr keine Lust habt, in der Sonne zu liegen oder wenn ihr euch leicht an der Sonne verbrennt.
Vitamin E: So wie Vitamin C ist Vitamin E ein starkes Antioxidans, das Einflüsse, die für den Körper schädlich sind, bekämpft. Es trägt auch zur reibungslosen Funktion der Muskeln, der Nerven und des Immunsystems bei. Es befindet sich in einer Vielzahl von Lebensmitteln, wie Vollkornprodukten, Hülsenfrüchten, Nüssen und Samen, Pflanzenölen, Gemüsen, Obst, Leber, Butter und Eiern.
Vitamin K: Vitamin K-Mangel führt zu Problemen bei der Blutgerinnung. Es befindet sich in Gemüsen und Wurzeln, aber wird auch im Körper von Darmbakterien produziert.
Nicht nur Vitamine
Jetzt, da wir einige der Vitamine kennen, die wir für das gesunde und reibungslose Funktionieren unseres Körpers brauchen, müssen wir natürlich auch die Mineralien erwähnen. Obwohl sie keine organischen Verbindungen sind und daher keine Vitamine, brauchen wir sie sie genauso.
Mineralien sind chemische Elemente. Das heißt, sie befinden sich in der Natur in ihrem normalen Zustand und sind nicht Teil einer Verbindung. Viele der Mineralien, die wir für unseren Körper brauchen, sind Metalle, wie Eisen, Zink, Kupfer, und Magnesium, es gibt aber auch andere wie Kalzium, Kalium, Natrium, und mehr. Neben den Vitaminen brauchen wir die Mineralien zum Leben, und es ist wichtig zu wissen, aus welchen Nahrungsmitteln wir sie erhalten können.
Die Vitamine und die Mineralien, die wir brauchen
Das Schlüsselwort heißt: Gleichgewicht
Wir haben also verstanden, dass Vitamine und Mineralien sehr wichtig sind. Jetzt sind wir vielleicht auch eher bereit, Mama zuzuhören, wenn sie sagt: "Iss Dein Gemüse!" oder wenn sie uns eine Orange, einen Apfel, eine Karotte in die Tasche schiebt, wenn wir außer Haus gehen.
Es scheint einfacher zu sein, Nahrungsergänzungsmittel zu kaufen, die schon die Mengen an Vitaminen enthalten, die wir brauchen, anstatt täglich darauf zu achten, dass unserer Ernährung ausgeglichen ist. Aber die Aufnahme von Vitaminen aus Nahrungsergänzungsmitteln ist viel weniger effektiv, und wir können nicht wirklich wissen, wieviel von den Vitaminen tatsächlich vom Körper aufgenommen werden. Es gibt auch Vitamine, die schädlich sind, wenn wir sie in zu großen Mengen konsumieren, deshalb ist es wichtig, auf das Gleichgewicht zu achten und nichts zu übertreiben.
Und es gibt noch eine Sache: Die Nahrungsergänzungsmittelindustrie untersteht unter weniger Kontrolle, im Gegensatz zur Medikamentenindustrie. Deshalb nehmen viele Unternehmen Substanzen in ihre Nahrungsmittelergänzungen auf, die für uns möglicherweise nicht so gesund sind, und bei einigen von uns sogar Nebenwirkungen auslösen können. Überlegt es euch - ist es nicht besser, alles, was wir brauchen, auf natürliche Weise zu konsumieren, so wie es die Natur es uns gibt?
Es gibt natürlich immer Ausnahmen, und Menschen, die unter bedeutendem Vitaminmangel leiden oder Stoffwechselprobleme haben, sollten durch Nahrungsmittelergänzungen unterstützt werden, aber gleichzeitig natürlich auf ausgewogene Ernährung achten. Auf jeden Fall ist eine gesunde Ernährung, die ausgewogene Mengen von allem enthält, der Schlüssel zu einem gesunden Leben. Also los – mit Brokkoli in der einen Hand und in der anderen eine Karotte könnt ihr die Welt erobern.